Sauerteig vermehren

Sauerteig vermehren: Probleme

Sauerteig vermehren ist nicht schwer und dennoch kann es passieren, dass Probleme auftreten, beispielsweise wird der Teig nicht blasig und er riecht auch nach zwei Tagen nicht säuerlich. Was ist zu tun? Ungeduld beim Brot backen ist ein schlechter Ratgeber. Sauerteig braucht auch viel Zeit. Die zweite Zutat ist Erfahrung, die sich nur dann einstellt, wenn man sich gestattet „Fehler“ zu machen. Es gibt nur eins: ausprobieren, beobachten und weiter machen. Dieser Weg lässt sich kaum abkürzen. Wenn also Unsicherheiten auftreten, dann ist das ganz normal. Möglicherweise helfen Ihnen diese Tips.

Sauerteig vermehren: Temperatur beachten

Wenn der Sauerteig sich nicht rührt, kann das an einer zu niedrigen Raumtemperatur liegen. Sauerteig vermehren funktioniert am besten bei 25 bis 30 Grad Celsius, also in einem recht warmen Wohnzimmer oder im Hochsommer. Zwar kann man auch unterhalb von 25 Grad Sauerteig herstellen, jedoch dauert das erstens länger und zweitens entwickeln sich bei der sogenannten „kalten“ Führung mehr Essigsäurebakterien. Lesen Sie hierzu den Artikel: Sauerteigführung und Temperatur.

Tipp: Wenn Sie Sauerteig vermehren, dann platzieren Sie die Schüssel im geheizten Zimmer auf den Schrank. Dort ist es ein paar Grad wärmer als in Sofahöhe. Man kann das Anstellgut auch auf die Heizung stellen. Im Sommer gärt Sauerteig am besten im Schatten. Dabei immer mit einem Tuch abdecken, damit der Sauerteig nicht vertrocknet oder Insekten hineinfallen. Manchmal stelle ich meinen Teig auch in den angewärmten und wieder abgestellten Backofen. So bekommt der Teig für den Start eine gute Wärme und wird „angeschubst“.



Sauerteig vermehren erfordert Geduld

Wenn man Sauerteig aus Roggenmehl und Wasser ansetzt, muss man Geduld haben, denn die Bakterien kommen über Luft in den Teig hinein. Das kann dauern, zumindest bemerkt man die Säuerung nicht sofort. Leichter geht die Sache, wenn man die Sauerteiggärung mit fertigem Anstellgut startet. Dieses kann man sich evtl. vom Bäcker geben lassen. Nicht verzagen und den Sauerteigansatz regelmäßig füttern, umrühren, warm halten. Manchmal liegt es auch daran, dass zuwenig Wasser zugesetzt wurde. Man sieht die Gärung schneller, wenn der Teig flüssiger ist. In einem relativ festen Teig kann man die Blasenbildung nicht so leicht erkennen. Der Teig kann ruhig zähflüssig sein. Da er weiter verarbeitet wird, kann man später noch mehr Mehl dazugeben und ihn wieder fester machen.

Roggenmehl: Vollkorn oder Auszugsmehl?

Traditionellerweise wird Natursauerteig aus Roggenmehl hergestellt. Man nimmt das ganze Korn, aber es funktioniert auch mit hellen Mehlen. Vorteil bei Vollkornmehl: Die Säuerung kommt leichter in Gang. Das mag daran liegen, dass auf den Körnern die passenden Bakterien mitgeliefert werden. Sauerteig herstellen funktioniert auch mit Weizen, Gerste, Dinkel und anderen Getreidesorten.

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Kommentare

3 Antworten zu „Sauerteig vermehren: Probleme“

  1. Tom

    Würde jetzt eigentlich besser zu Weizensauerteig passen, aber dort kann man nicht kommentieren:
    Ich habe meinen Sauerteig nach einem französischen Rezept angesetzt, das mit je 100g Wasser und Mehl und 25 g Honig am ersten Tag angesetzt wird, danach wird nur noch mit Wasser und Mehl 1:1 gefüttert. Mit Honig wird auch in Italien die „Lievito madre“ angesetzt, der Sauerteig mit dem das bekannte Pane Altamura gebacken wird
    Dieser Sauerteig ist weniger bitter und hat durch die anderen Mikroorganismen aus dem Honig ein sehr feines Aroma, die meisten der französischen Rezepte verwenden 100g dieses Sauerteig mit 1-3 g frische Hefe auf 500 g Mehl (Weizen-Roggen Mischungen mit 0 – 75 % Roggenanteil), Teigruhe um so länger, je höher der Weizenanteil ist.
    Aufbewahrung im Bügelverschluss-Glas im Kühlschrank, das ich meistens einige Stunden vor dem Mischen des Teig herausnehme und den Deckel öffne, danach die verbrauchte Menge 1:1 Mehl/Wasser ergänzen und noch mal ein paar Stunden im Zimmer stehen lassen, bevor das Glas wieder in den Kühlschrank kommt.

    1. Gudrun-Aimee

      Vielen Dank für deinen Kommentar!

  2. Anfang/Mitte der 1980er bekam ich Mal den Kosenamen Vermeer, wegen meine Nebentätigkeit als Grafiker kombiniert mit Kinderbetreuung, streetwork, u.v.a.m. Betriebsrats- & Gewerkschaftsarbeit, BI-& kommunalpolitischer & Nacht-Back-Arbeit: fundamentalistische Sauerteig-Vermehrung (wobei ich den 1000jährigen Namen „Herrmann“ nicht mit dem ebenfalls belasteten „Sauerbruch“ austauschte sondern „Sauerbrei“ verwendete) 1:1 Vollkorn-Roggen und Wasser. Und dann nicht in den Kühlschrank, sondern in Schrankhöhe an der Falltüre zur Kellertreppe. Na ja, nicht die falltüre ist entscheidend (hat ja auch kaum noch jemand) sondern die Schrankhöhemit Zimmer-/Flur-Temperatur 15-20 Grad.

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