Sauerteig konservieren: 4 Methoden

Sauerteig konservieren
Sauerteig konservieren: 4 Methoden

Sauerteig konservieren ist im Hobbybereich immer wieder Thema, vor allem dann wenn man längere Zeit nicht zum Backen kommt und den mühsam gezüchteten Sauerteig gern aufheben möchte. Hier erfährst Du, wie man Sauerteig haltbar macht.

Sauerteig ständig auffrischen

Profis haben Haltbarmachung von Sauerteig nicht unbedingt nötig, denn dieser wird jede Woche neu angesetzt. Zudem verwenden sie häufig Starterkulturen beim Ansetzten, da diese eine gleich bleibende Qualität des Sauerteigs garantieren. Im privaten Bereich ist diese Vorgehensweise weder notwendig noch machbar. Doch was soll man tun, wenn der Urlaub naht oder man aus anderen Gründen einmal mehrere Wochen lang nicht zum Backen kommt? Wie lässt sich der mühsam gehegte Sauerteig über Wochen oder gar Monate retten? Die folgenden vier Methoden eigenen sich, um Sauerteig zu konservieren.

Sauerteig konservieren: Verkrümeln

Einen frischen Sauerteig kann man in einem locker verschlossenen Glas mehrere Wochen im Kühlschrank aufheben (siehe unten). Er gärt dabei langsam weiter, weshalb man ihn nicht komplett dicht einschließen sollte. Soll er länger als vier Wochen aufbewahrt werden, verkrümelt man ihn mit etwas Mehl, bis er sich trocken anfühlt. Bakterien und Schimmelpilze brauchen Feuchtigkeit, um zu wachsen. Das Mehl bindet Wasser und macht den Sauerteig trockener. So kann er nicht so leicht Schimmel ansetzten. Gibt man später warmes Wasser dazu, wird der Prozess umgekehrt und die Gärung kommt wieder in Gang.

Sauerteig konservieren: Einfrieren

Für mich die einfachste Methode, da man vorher meist nicht weiß, ab man zum Brot backen kommt oder nicht: Sauerteig in einen Gefrierbeutel geben, gut verschließen und einfrieren. Auf diese Weise hält er sich etwa vier Wochen, manchmal auch länger. Zur weiteren Verwendung auftauen und wieder aktivieren. Das funktioniert allerdings nicht immer zuverlässig. Mehr dazu in Beitrag: Sauerteig einfrieren.



Sauerteig konservieren: Trocknen

Richtig trockener Sauerteig hält sich viel länger als Krümelsauer oder eingefrorener Sauerteig. Deshalb lohnt es sich, gleich eine größere Menge davon herzustellen. Man streicht 500 g – 1 Kg Sauerteig (je nach Belieben) dünn auf ein Blech (Backpapier drunter) und lässt das Ganze bei 24 bis 26 Grad im Zimmer stehen. Der Trocknungsprozess dauert einige Tage. Dabei bilden sich natürlich erneut Säurebakterien. Das ist für den Teig gut, denn er wird dadurch aktiver. Nach dem Trocknen wird der Sauerteig fein vermahlen. Ich nehme dazu einen Multi-Zerkleinerer. Man kann auch eine elektrische Kaffeemühle verwenden.

Sauerteig konservieren
Sauerteig im Weckglas

Trockensauerteig lagern

Man bewahrt das Pulver luftig auf, bloß nicht in zugeschraubten Gläsern, denn es könnte wegen vorhandener Restfeuchte  schimmeln. Also am besten in einer Papiertüte oder in einem Stoffbeutel lagern und an einem kühlen, trockenen Ort aufheben. Um den Sauerteig zu aktivieren, nimmt man 100 g trockenen Sauerteig und 100 ml  warmes Wasser und rührt das Ganze gut um bis der trockene Sauerteig sich gelöst hat. Dann den Ansatz 4 Stunden stehen lassen. Anschließend mit 200 g Roggenmehl und 200 ml Wasser versetzten und über Nacht gären lassen. So erhält man 600 g frischen Sauerteig, den man weiter verarbeiten kann.

Sauerteig konservieren: Kühlen

Zu guter Letzt kann man den Sauerteig im Kühlschrank aufheben. Dazu gibt man ihn in eine entsprechendes Gefäß und stellt ihn kühl. Die Methode funktioniert problemlos, wenn man wöchentlich Brot backt und der Sauerteigansatzk auf diese Art und Weise regelmäßig aufgefrischt wird. Leider passiert es bei der Lagerung im Kühlschrank nicht selten, dass man den Sauerteig vergisst und er letztendlich doch ein Opfer der Schimmelpilze wird. In diesem Fall bleibt einem nichts anderes übrig, als ihn erneut aus Roggen oder Weizen anzusetzten

Weiterlesen in der Kategorie Sauerteigprobleme

  • Sauerteig einfrieren & auftauen

    Sauerteig einfrieren & auftauen

    Sauerteig einfrieren erscheint auf den ersten Blick eine einfache Methode, um diesen zu konservieren. Jedoch, man muss sich nicht wundern, wenn der Sauerteig nach dem Auftauen tagelang nichts mehr tut. Das liegt daran, dass Lebewesen auf niedrige Temperaturen empfindlich reagieren und beim Einfrieren zugrunde gehen können. Lernen Sie wie man Sauerteig erfolgreich reaktiviert. Einfrieren: Frost…


  • Sauerteig Temperatur: Einfluss auf die Gärung

    Sauerteig Temperatur: Einfluss auf die Gärung

    Die Sauerteig Temperatur hat entscheidenden Einfluss auf die Gärung und sollte optimal 25 – 30 Grad betragen. Sie beeinflusst auch den Geschmack des Brotes. Die Gründe warum die Sauerteiggärung nicht richtig in Gang kommt sind vielfältig, haben aber häufig mit der Temperatur zu tun. Sauerteig herstellen erfordert Geduld Arbeiten mit Sauerteig erfordert einige Erfahrung und…


  • Sauerteig vermehren: Probleme

    Sauerteig vermehren: Probleme

    Sauerteig vermehren ist nicht schwer und dennoch kann es passieren, dass Probleme auftreten, beispielsweise wird der Teig nicht blasig und er riecht auch nach zwei Tagen nicht säuerlich. Was ist zu tun? Ungeduld beim Brot backen ist ein schlechter Ratgeber. Sauerteig braucht auch viel Zeit. Die zweite Zutat ist Erfahrung, die sich nur dann einstellt,…


  • Sauerteigbrot: Löcher in der Krume?

    Sauerteigbrot: Löcher in der Krume?

    Die sogenannte „Krume“ ist nicht etwa die Kruste des Brotes, sondern dass was sich in dessen Inneren befindet: also das leckere, weiche Innenleben des Brotlaibs. Die Krume sollte bei einem perfekten Brot feinporig und gleichmäßig sein. Auch nicht zu fest, sondern weich, nachgiebig, feucht mit einer knusprigen Küste. So mögen wir das. Doch immer wieder…


Kommentare

2 Antworten zu „Sauerteig konservieren: 4 Methoden“

  1. Schröer Manfred

    Habe beim Bäcker 500 g Sauerteig gekauft. Er sieht aus wie ein fertiger Teig und ist auch so fest. Wieviel benötige ich von ihm bei einer Vollkornmehl-Teigmenge (Mischbrot) von ca. 1500 g?
    Und wie kann ich den Rest Sauerteig haltbar machen?
    Auf eine baldige Antwort verbleibe ich
    mit freundlichen Grüßen
    Manfred Schröer

    1. Gudrun-Aimee

      Hallo Herr Schröder,
      Sie können 400 g von dem fertigen Sauerteig gleich für ein Rezept verwenden und die restlichen 100 g aufheben für einen weiteren Durchgang. Der aufgenommene Sauerteig muss dann natürlich erst einmal vermehrt werden, damit man wieder 400 g hat.
      Ich hebe meinen Sauerteig im Kühlschrank auf. Wenn man regelmäßig ein Brot pro Woche backt, hält er sich problemlos. Falls man mal nicht zum Backen kommt, kann man den Sauerteig auffrischen. Dazu nimmt man einen EL davon ab, fügt etwas Wasser und Mehl hinzu, rührt um und lässt ihn über Nacht draußen stehen. Am nächsten Tag kommt der aufgefrischte Sauerteig wieder in den Kühlschrank zurück.
      Ich hoffe das hilft Ihnen weiter, Liebe Grüsse
      G.Spalke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner